Hornspalt am Huf wächst wieder gesund nach

Wenn das Pferd sich selbst verletzt: Ein Blick in die Hufversorgung

Manchmal geschieht es schneller, als man denkt: Ein unachtsamer Moment auf der Weide, ein Tritt an den eigenen Kronrand – und schon trägt das Pferd eine schmerzhafte Verletzung davon. In diesem Fall war der Kronrand betroffen – jener erstaunliche Bereich, in dem aus lebendigen Hautzellen durch Reifung festes Hufhorn entsteht. Wird diese „Produktionsstätte“ beschädigt, kann daraus ein Hornspalt entstehen, der dringend behandelt werden muss.

Warum Hornspalten so ernst sind

Hornspalten schwächen die Stabilität des Hufs erheblich. Die Hufwand kann den Kräften beim Auffußen nicht mehr voll standhalten, und das Risiko einer Verschlimmerung ist groß. Hornspalten können z.B. durch Fehlbelastungen entstehen. Doch in diesem Fall war es anders: Eine Weideverletzung war die Ursache für den Spalt.

Vom Schaden zur Lösung

Damit der Huf heilen kann, dürfen die Ränder eines Hornspalts nicht gegeneinander reiben und auf die Lederhaut drücken. Deshalb wurde der Spalt zunächst vorsichtig aufgefräst, sodass die Ränder glatt waren und Abstand zueinander hatten.

Im nächsten Schritt kam Equilox, ein spezieller Hufkleber auf Acrylatbasis, zum Einsatz. Ihm wurden Glasfaserpartikel beigefügt. Er stabilisiert den Spalt, darf jedoch wegen der beim Aushärten entstehenden Hitze nicht direkt am Kronrand aufgetragen werden. Diese Stabilisierung dient dazu, den Spaltbereich ruhigzustellen, damit gesunde Hornröhrchen produziert werden.

Zusätzlich wurde eine Lederplatte zur Stoßdämpfung angebracht, kombiniert mit mittelhartem Silikon. Das Silikon sorgt für eine gleichmäßige Lastverteilung auf die tragfähigen Hufanteile und unterstützt die Heilung. Das Eisen wurde mit einem Quersteg versehen.

Es muss sehr sorgfältig auf Hygiene geachtet und meist am sedierten Pferd gearbeitet werden.

Mit dieser Versorgung wird die kontinuierliche Bewegungsfähigkeit gewährleistet und das Risiko von Folgeschäden verringert.

Die spannende Entwicklung

Besonders faszinierend ist der natürliche Heilungsprozess: Vom Kronrand aus wächst das Horn kontinuierlich nach unten – gleichmäßig, fest und stabil. Stück für Stück gewinnt der Huf seine Tragfähigkeit zurück und erhält seine volle Funktionalität.

Teamarbeit für das Pferd

Gerade in solchen Fällen zeigt sich, wie wichtig das Zusammenspiel von Tierarzt und Hufschmied ist. Während der Tierarzt den gesundheitlichen Gesamteindruck im Blick behält und die medizinische Versorgung sicherstellt, sorgt der Hufschmied mit Erfahrung und handwerklicher Präzision für die richtige Umsetzung am Huf. So wird das Pferd ganzheitlich unterstützt und die Heilung optimal begleitet.

Persönlicher Eindruck

Uns erfüllt es immer wieder mit Staunen und Dankbarkeit, wie vollkommen das Pferd und seine Hufe geschaffen sind. Wir Menschen können mit Wissen, Technik und Handwerk unterstützen – doch die eigentliche Heilung liegt im Geschöpf selbst. Es ist unter anderem die innewohnende Fähigkeit zur Regeneration, die uns einen Blick auf das Wunder der Schöpfung gewährt.

Unser besonderer Dank gilt Dr. Gabriela Kaupp, für ihre wertvolle Unterstützung und Expertise in diesem Fall. 🙏

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